Kunde
illwerke vkw AG
Turbinentyp 6-düsige Peltonturbine
Nennleistung 1.105 kW
Fallhöhe 119 m
Wasserdurchfluss 1.100 l/s
Drehzahl 600 U/min

KW Dürrenbach

Allgmeine Informationen zum Projekt

Die illwerke vkw errichtete im Gemeindegebiet von Au, an der Grenze zu Schoppernau, eine neue Kleinwasserkraftanlage am Dürrenbach.

Gemäß der Zielsetzung des 2023 abgeschlossenen Kraftwerksprojekts wird das Gewässer optimal energetisch genutzt.

Dazu wird das Wasser im Bereich der obersten bestehenden Geschiebe-Sperre gefasst und über eine erdverlegte, rund 900 Meter lange Druckrohrleitung bis zum Krafthausstandort geführt. Das Krafthaus wurde am Rand eines kleinen Waldstückes auf der offenen Wiese errichtet. Die Zufahrt zum Gebäude erfolgt über die bestehende Straße und einen neu angelegten Weg entlang des Waldrandes. Aufgrund des idealen Standorts in einer hochwassersicheren Lage ist eine geradlinige Zuführung des Druckrohres möglich.

Das Krafthaus mit einer Grundfläche von 9,4 x 9,9 m beherbergt schließlich das Herzstück der Anlage: Einen Maschinensatz, bestehend aus einer Peltonturbine und einem Generator mit einer Leistung von rund 1 Megawatt. Eine technische Besonderheit des ausgeklügelten Krafthauses ist das innovative Zeltdach, das im Bedarfsfall zur Gänze einfach abgehoben und neben dem Gebäude gelagert werden kann. So kann der Generator ganz einfach ein- und ausgehoben werden. „Die Pläne für das Kraftwerk orientieren sich an unserem Masterplan für die Energieautonomie Vorarlbergs, die die konsequente und nachhaltige Nutzung unserer Ressource Wasserkraft in Vorarlberg vorsieht. Das Projekt am Dürrenbach in Au ist ein Paradebeispiel für die sinnvolle regionale und naturnahe Nutzbarmachung der Kraft des Wassers“, so Helmut Mennel, ehemaliger technischer Vorstand der illwerke vkw AG. Eine besondere Herausforderung beim Dürrenbach ist das Geschiebemanagement. Bei entsprechenden Starkwetterereignissen bringt der Bach reichlich Geschiebe mit. Aus diesem Grund erfolgt die Wasserfassung mittels bewährtem Tirolerwehr mit automatischer Rechenreinigung sowie einem nachgelagerten Coanda-Rechen.

Die Abwicklung des Baus erfolgte in zwei Abschnitten. Die Wasserfassung sowie das Krafthaus wurden parallel gebaut. Um keinen Bauverkehr über die bestehende Zufahrtsstraße und Druckrohrleitungstrasse abwickeln zu müssen, wurde die Triebwasserleitung in einem zweiten Schritt errichtet. Das Auslassbauwerk wurde nach Möglichkeit während einer Niedrigwasserzeit in der Bregenzer Ach errichtet. Dazu wurde der Baugrubenaushub als temporärer Wasserhaltungsdamm in die Bregenzer Ach geschüttet und anschließend wieder rückgebaut.

„Die Bauzeit betrug rund 11 Monate, und am 10.2.2023 konnte das Kraftwerk zum ersten Mal mittels Wasserkraft Strom ans Netz liefern. Die Projektkosten belaufen sich auf rund 5,6 Millionen Euro“, so Christof Germann, Vorsitzender des Vorstands.

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